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Musikzug

Im Jahre 1922 wurde der Spielmannszug der Barbiser Feuerwehr gegründet,

der eigentlich der Vorläufer der Musikkapelle gewesen ist.

Die Mitglieder der Wehr spendeten damals zur Anschaffung von Instrumenten 5.100 Mark.

Heute noch steht eine Trommel des damaligen Spielmannszuges im Gerätehaus,

als Symbol der Verbundenheit zwischen aktiver Wehr und Musikkapelle.

Viele Hinweise finden wir im Protokoll, daß die Übungen der Wehr immer unter Vorantritt

der Spielleute stattfanden. Noch 1926 stand der Spielmannszug in voller Blüte

und nahm an dem Geschehen der Wehr regen Anteil.

 

 

1927 kam die Anregung aus den Reihen der Wehr, eine eigene Musikkapelle zu gründen.

Der Wunsch wurde sofort in die Tat umgesetzt. Die musikalische Betreuung der Kapelle hatte der

damalige Kapellmeister G. Preßler, Bad Lauterberg, übernommen.

Karl Breme war der Führer der Schalmaienkapelle.

Die Instrumente wurden von der Wehr gekauft. Durch fleißiges Üben war es möglich,

daß die Kapelle bereits 1928 erstmalig öffentlich in einem Konzert im Gasthaus Fichtner spielte.

Die Mitglieder der Kapelle spielten dazu Theater,

um aus dem Erlös die Anschaffungskosten abzudecken.

Unvergeßliche Namen alter Barbiser Feuerwehrkameraden tauchen dabei auf,

die mit Leib und Seele der Kapelle angehörten und daneben Theater spielten.

Zum 50jährigen Stiftungsfest der hiesigen Wehr hatte die Schalmeienkapelle ihren großen Tag.

Ihr oblag die Begrüßung und Einbringung ankommender auswärtiger Wehren.

So mußten die auswärtigen Wehren entweder am Bahnhof Scharzfeld oder an

den "Mühlenbüschen" abgeholt und zum Festplatz geleitet werden.

In der Folgezeit besuchte die Kapelle viele auswärtige Feuerwehr-Stiftungsfeste.

Überall wurde sie mit ihrer zünftigen Marschmusik gern gehört.

 

1938 war der Kreisfeuerwehrverbandstag in der Gemeinde das letzte größte Ereignis dieser Schalmeienkapelle.

Einige Kameraden wurden dann zum Wehrdienst einberufen, und dadurch ruhte die aktive Arbeit der Kapelle.

 

Im Jahre 1950 spielte man mit dem Gedanken, wieder eine Feuerwehrkapelle zu gründen.

Es war ja bekannt, daß die Schalmeien noch in Barbis bei früheren Mitgliedern oder Angehörigen sein mußten.

Und es klappte tatsächlich, alle Instrumente bis auf die große Pauke waren noch da, aber auch diese

wurde nach langem Suchen gefunden.

Alwin Schinkel war es, der uns mit seiner Klarinette das Musizieren mit den Schalmeien beibrachte.

Es fehlten uns jedoch die Noten, deren Beschaffung uns Kopfzerbrechen machte, da in der Nazizeit

der Einsatz von Schalmeien verboten war.

Irgendeiner besorgte uns dann die Noten aus der damaligen DDR, denn dort gab es noch viele Schalmeienkapellen.

Nun war es aber so, daß diese Schalmeienmusik damals keiner gern hören wollte.

Wir wurden sogar angepöbelt nach dem Motto: "Was wollt Ihr denn mit euren Kommunistenhörnern hier?"

Erst in jüngerer Zeit ist die Schalmeienmusik wieder populärer.

 

Daher kam bereits 1953 aus den Reihen der Musikkapelle die Anregung, die nunmehr nicht mehr zeitgemäßen

Schalmeien durch echte Blasinstrumente zu ersetzen.

Aber woher sollte die Kapelle die erforderlichen 2.500 DM für eine Neuanschaffung von Blasinstrumenten nehmen?

Von Haus zu Haus gingen die Wehrmänner und erbaten von der Bevölkerung eine Spende.

Siehe da, die Barbiser Bürgerschaft gab für die Neuanschaffung 1.500 DM.

Der Restbetrag kam von der Gemeinde.

Nun hatten wir das Geld zusammen, aber für neue Blasinstrumente hatte dieses nicht ausgereicht.

So hörten wir uns um und fanden in Göttingen den Instrumentenbaumeister Pfeiffer,

welcher genug generalüberholte Blasinstrumente vorrätig hatte.

Nun ging es kräftig an´s Üben. Da wir ja vorher nur unsere Schalmeien kannten,

war der Umgang mit den Blasinstrumenten für die meisten von uns Neuland.

Wir mußten erst einmal die verschiedenen Duren lernen und auch spielen können.

Wir holten uns einen Berufsmusiker, welcher uns erst einmal das Nötigste beibrachte.

Geübt wurde in der ehemaligen Volksschule.

 

Im Jahr 1957 wurde dann Reinhold Gnörich unser erster Kapellmeister,

er vor dem 2. Weltkrieg in Dresden musiziert.

 

1972 kann die Kapelle auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken.

Das Jubiläum wurde in einem festlichen Rahmen begangen. Der Mitbegründer der ehemaligen

Schalmeienkapelle Willi Fricke war mit dabei. Für ihn waren es unvergessliche Stunden der Erinnerung.

Im Jahr 1975 gedenkt die Kapelle des Tages, an dem vor 25 Jahren die Wiedergründung erfolgte.

Karl Rathmann, Walter Rathmann und Kurt Fricke sind noch immer aktiv tätig. Sie wurden ausgezeichnet.

Ferner fand in diesem Jahr ein Wechsel der Kapellmeister statt.

Reinhold Gnörich trat zurück und Rolf Pechstein übernahm die Leitung der Feuerwehrkapelle,

die nun in "Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Barbis" umbenannt wurde.

 

       1982 erfolgte ein Wechsel, denn Rolf Pechstein konnte aus beruflichen Gründen den Musikzug

nicht mehr weiter leiten.

Als neuer Leiter stellte sich Wilfried Schmidt zur Verfügung; Rolf Pechstein blieb natürlich

mit seiner Stimme dem Musikzug erhalten.

1989 erfolgte erneut ein Wechsel zwischen Wilfried Schmidt und Rolf Pechstein,

der nun die Führung des Musikzuges bis 1994 beibehielt.

 

Ab 1994  leitet Wilfried Schmidt die Geschicke des Musikzuges.

Sein Nachfolger wurde 1997 Gottfried Krause der den Musikzug bis heute leitet.

Wöchentlich finden nun regelmäßig in unserem Feuerwehrhaus die Übungsabende statt.

Im Laufe der Jahre waren es viele Mädchen und Jungen, welche bei uns das Musizieren lernten.

Leider konnten viele nicht für immer bleiben, denn das Privat- und Berufsleben geht ja vor.

Eine namentliche Nennung aller ehemaligen Kapellenmitglieder ist leider nicht möglich,

da dies den Rahmen dieses Rückblicks sprengen würde.

Seit über 80 Jahren ist der Musikzug fester Bestandteil unserer Wehr,

ein Juwel, um das wir oft beneidet werden!

 

Besonderer Dank gilt den Feuerwehrmusikern aus den Nachbarorten Silkerode, Hattorf / Hörden

und Bad Lauterberg, die aus Liebe zur Musik weder Kosten noch Mühen scheuen,

um unsere Reihen zu verstärken.

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